Ich kann mich noch gut an meine Kinderzeit zurückerinnern. Wie gerne hätte ich einen eigenen Hund gehabt. Aber meine Mutter hatte Angst vor Hunden und so zog zuerst ein Kanarienvogel und dann ein Kaninchen ein. Ich weiß noch bei der Frage, warum sie denn Angst habe, hat sie mir erzählt, dass sie als Kind mal von einem Dackel in den Arm gebissen worden sei. Das habe sie sehr verunsichert.
Angst ist ein natürlicher Schutzmechanismus, der für alle Lebewesen überlebensnotwendig ist. Angst ist aber nicht rational, sondern immer ein individuelles Gefühl.
Angst wird dann hinderlich, wenn man im Alltag durch sie eingeschränkt wird!
Kann ein Kind im Alltag nicht mehr allein irgendwo hingehen aus Angst einen Hund zu treffen, flüchtet es panisch, bei der Begegnung mit einem Hund, sollten Fachleute zu Rate gezogen werden.
Wie kann Hundeangst bei Kindern überhaupt entstehen?
Ein Auslöser kann ein negatives Erlebnis mit einem Hund sein. Mangelnde Erfahrung spielt auch eine Rolle. Kinder, die wenig oder gar nichts mit Hunden zu tun haben, können schnell verunsichert sein, wenn ein Hund auf sie zuläuft. Auch wenn der Besitzer sich ins Zeug legt und lautstark hinterherruft „der tut nix, ist ein ganz Lieber!“ Der Schreck über diese Situation wird vom Kind individuell bewertet und kann dazu führen, dass es sich generell vor Hunden fürchtet. Ist der Schreck so groß kann daraus auch ein Trauma entstehen. Auch Unwissenheit über den Umgang mit Hunden oder wenn Eltern selbst unsicher oder panisch auf Hunde reagieren, kann dazu führen, dass ein Kind dieses Verhalten abspeichert und so ebenfalls Ängste entwickeln. Manchmal werden aber auch von Erwachsenen Bemerkungen gemacht, die das Kind anders auffasst als sie eigentlich gemeint sind und so wird eine Angst unbewusst gefördert. „Pass auf, da kommt ein großer schwarzer Hund!“ Man muss also nicht unbedingt einmal gebissen worden sein, um eine Hundeangst entwickelt zu haben.
Ein Kind das Angst vor Hunden hat sollte man auf jeden Fall ernst nehmen, seine Unsicherheit respektieren, aber nicht in seiner Angst bestärken.
Und nun? Was kann man tun?
Ein behutsames Annähern und vertraut machen mit dem Lebewesen Hund, kann ein guter Weg sein. Auch kindgerechte Aufklärung über Hundeverhalten, Hundesprache, also Wissensvermittlung ist für Kinder wichtig, um Hunde zu verstehen und so Ängste abzubauen. Erste Annäherungen mit einem Hund sollten gut begleitet werden. Hierbei ist wichtig, dass Hund und Kind entspannt sind und jeder den Raum bekommt, den er benötigt. Denn Beziehungsaufbau benötigt Zeit. Am Anfang reicht es schon, wenn das Kind erst einmal die Gelegenheit bekommt einen Hund aus sicherer Entfernung zu beobachten. Auch Literatur kann unterstützend sein, um Kindern mehr Sicherheit zu geben. Für das erste Annähern ist ein ruhiger und souveräner Hund ideal, der den Umgang mit Kindern kennt und mag und nicht schnell gestresst reagiert. Lernt das Kind Hunde einzuschätzen und erlebt positive Dinge mit dem Hund können Ängste abgebaut werden.